Für einen Blick hinter die Kulissen und in die Historie von Orthobasics haben wir ein kleines Interview für Sie geführt…
Kurze Vorstellungsrunde – wer bist du und welche Rolle besitzt du bei Orthobasics?
Ich heiße Astrid de Boer, bin 54 Jahre alt und Gründerin der Firma Orthobasics. Dieses Unternehmen habe ich 1991 als Studentin gegründet.
Greifen wir einmal vor: Was ist Orthobasics?
Orthobasics ist ein Fachgroßhandel für kieferorthopädische Produkte. Ich sage immer, die schönen Schneeketten, die die Kinder im Mund tragen. Das gesamte kieferorthopädische Zubehör verkaufen wir an die Fachärzte in Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande, Belgien und bald auch in weiteren Länder.
Wie kam es zu dieser Unternehmensgründung?
Das ist eine ganz schön lange Geschichte. Da muss ich nun erst einmal ausholen. Als Studentin war ich in der glücklichen Lage, schöne Reisen in ferne Länder unternehmen zu können. Während einer dieser Reisen ist mir aufgefallen, dass es keine Zahnbürsten in den Hotels gibt. Seifen, Accessoires – aber keine Zahnbürsten. So entstand die Idee mal zu schauen: Gibt es das in Deutschland? Bzw. gibt es hierzu einen Bedarf? Die Recherche hat dann ergeben, dass es auch in den renommierten Hotels in Deutschland, zumindest zu dem Zeitpunkt, keine Zahnbürsten gab.
Die erste Geschäftsidee war geboren?
Ja, da mir mein Studium der Publizistik und Wirtschaftspolitik zu theoretisch war, habe ich mich tatsächlich nebenbei auf die Suche nach Zahnbürsten-Lieferanten gemacht. In Deutschland war dies in kleinerer Stückzahl leider nicht möglich. Darauf hin recherchierte ich in Asien nach einem passenden Produzenten. Im Zuge des noch nicht vorhandenen Internets half mir die Auslandshandelskammer sehr weiter, denn so entstand der erste Kontakt zu einem netten Herrn Cheung, mit dem wir heute noch zum Teil zusammenarbeiten. Bei ihm konnte ich dann die ersten Zahnbürsten bestellen, die ich dann an Hotelketten geliefert habe.
Von der Zahnbürste zu einem KFO-Grosshändler wirkt nach einem weiten Weg…
Das stimmt, und angefangen hat alles mit Werbemitteln für Krankenkassen…ein Bekannter von mir arbeitete bei einer Betriebskrankenkasse und erfuhr von meinem Zahnbürstenprojekt und fragte mich, ob ich nicht auch der Betriebskrankenkasse Zahnbürsten liefern könne. Ich sagte selbstverständlich zu, und auch das lief sehr gut, so machte ich vor ca. 28 Jahren meine ersten Import-Erfahrungen. Alles nach dem Motto „Learning by doing“! Ich freute mich jedes Mal, wenn nachts das Fax ratterte und neue Nachrichten aus Asien kamen. Jedenfalls entwickelte sich das Geschäft der Betriebskrankenkassen sehr positiv weiter, weil nicht nur Zahnbürsten als Werbeartikel gefragt waren. Dann kam die Zeit der so genannten PEZZI® Gymnastikbälle. Und da habe ich mir überlegt – wieso sollte ich diese Art von Sitzball nur an diese eine Betriebskrankenkasse liefern? Damals gab es fast noch 1000 Stück in Deutschland.
Das klingt nach der Entscheidung zum Großhändler zu werden?
Die war es, und ich habe mir die Adressen organisiert und die ganzen Betriebskrankenkassen angeschrieben. Dann kamen die riesigen Containerladungen zu uns nach Hause auf den Hof, da ich ja noch nicht in dem Sinne offizielle Büroräume besaß. Das Geschäft wuchs innerhalb von ein, zwei Jahren stetig, während ich weiter studierte und nebenbei meinen Abschluss machte. Es ging alles sehr flott und war eine tolle Zeit, bis dann Herr Seehofer als Gesundheitsminister auf die Idee kam, sämtliche Gelder für die Krankenkassen zu streichen. Da ich mittlerweile die ersten Mitarbeiter eingestellt hatte, musste ich mir nun eine Alternative überlegen. Durch meinen damaligen Mann sah ich, dass Zahnspangenboxen auch an Zahnärzte und Kieferorthopäden vertrieben werden. Da kam mir die Idee, das vielleicht auch als Werbeartikel anzubieten. Erst hatte ich dafür auch einen potentiellen deutschen Lieferanten, doch dieser Lieferant wollte mich nicht beliefern und daraufhin fasste ich den Entschluss, so eine Box selber produzieren zu lassen. Auch wieder in Asien bei Herrn Cheung, mit dem ich schon die gute Zahnbürsten Erfahrung gemacht hatte. So konnte ich diese Box allen Kieferorthopäden in Deutschland anbieten. Heute produzieren wir die Box in Eigenregie, zum damaligen Zeitpunkt war es aber die richtige Entscheidung. In dem Prozess sah ich, dass der Bedarf an kieferorthopädischen Materialien sehr groß war und ist. Innerhalb von drei Jahren konnte ich das Angebot zu einem Full-Sortiment ausweiten. Seitdem arbeiten wir mit so renommierten Unternehmen wie G&H, Dentsply und vielen anderen mehr zusammen. Jahre ständiger intensiver interner und externer Schulungen unterstützen meine Mitarbeiter und mich in unserer Arbeit, damit wir unsere Kunden immer bestens beraten können und stets auf dem neuesten Stand der Entwicklung sind.
Was hat Dich so sehr an Deinem ehemaligen Unternehmen begeistert?
Am meisten hat mich begeistert, dass ich niemanden hatte, der mir etwas vorschrieb. Also, in einem Angestelltenverhältnis zu arbeiten, wäre für meine Person nicht wirklich das Richtige gewesen. Ich wollte immer meine eigenen Entscheidungen treffen können. Außerdem war und ist es so, dass wir sinnvolle Artikel verkaufen, die für die Gesundheit und das äußere Erscheinungsbild förderlich sind.
Dein Wunsch für die nächsten fünf Jahre für Orthobasics?
Ich wünsche mir, dass wir unter der neuen und kompetenten Führung von Dr. med. dent. Niels Karberg nach wie vor weiter expandieren, weitere gute Geschäftsbeziehungen aufbauen und noch bekannter werden, um uns einfach einen noch größeren Markt zu erschließen und dabei immer am Puls der Zeit sind. Vor allem aber wünsche ich mir, dass wir als Partner von unseren Kunden wahrgenommen werden, um für sie Lösungen zu finden und sie bei der Beschaffung der erforderlichen Materialien zu unterstützen, um somit weiterhin schöne und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen.
Abschliessend: Was machst Du am liebsten in Deiner Freizeit?
Am liebsten bin ich kreativ – künstlerisch tätig. Und wenn ich nicht gerade an einem Schmuckstück, einem neuen Möbelstück oder einem Bild arbeite, bin ich draußen in der Natur. Bei all dem tanke ich Kraft für den Alltag.